Am 20.08.2017 ging’s dann endgültig los. Nach einem „Fast-Desaster“ mit der Deutschen Bahn (es hat sich gefühlt alles geändert, sodass ich statt einem ICE lauter Bummelzüge nehmen musste und fast im Zug nach Paris gelandet wäre… …lange Geschichte…) bin ich dann mit über vier Stunden Verspätung auch mal noch in Niederbronn-les-Bains angekommen.
Die darauffolgenden zwei Wochen wohnten wir im Centre Albert Schweitzer neben dem cimetière militaire allemand (Deutscher Kriegsfriedhof). Eine Führung auf diesem stand gleich am nächsten Tag an. Wirklich heftig, wie viele junge Menschen dort begraben liegen (pro Stein vier Soldaten). Wenn ich daran denke, wie viel auf der Welt verändert werden könnte, wenn all diese Menschen sich stattdessen für den Frieden und für Nächstenliebe einsetzen würden, macht mich das wirklich traurig.
Dazu fällt mir ein Zitat ein:
Und dabei gibt es nicht nur einen „richtigen“ Weg, das zu tun. Alles, was mit Liebe getan wird, geht meiner Meinung nach in die „richtige“ Richtung.
Die Organisation in Frankreich, ICE (initiative chrétienne pour l’Europe), besteht fast nur aus Ehrenamtlichen. Eine Gruppe älterer Frauen hat uns beispielsweise jeden Abend ein leckeres Essen zubereitet und das Gemüse dafür sogar aus dem eigenen Garten mitgebracht. Das finde ich wirklich beeindruckend, besonders, weil sie uns ja gar nicht kennen und wir „direkt“ auch nichts für sie machen.
Bezüglich des Essens kann ich ein Vorurteil nur bestätigen: Es wird wirklich zu jeder, aber auch zu absolut jeder Mahlzeit Baguette gegessen. Die eine Hälfte der Freiwilligen hat sich bis zum Schluss damit nicht anfreunden können und die andere wird es aus Gewohnheit vermutlich das ganze Jahr beibehalten.
Von Mittwoch bis Freitag waren dann die „chantiers“ (Baustellen) angesagt. Lief auf ehrenamtliche, körperliche Arbeit hinaus. Eine Gruppe hat beispielsweise einen Fluss sauber gemacht, eine andere einen zugewachsenen Wanderweg wieder passierbar gemacht und wieder eine andere hat Geländer gestrichen. Meine hat auf dem Stadtfriedhof alte Gräber, um die sich niemand mehr kümmert, gepflegt. Dabei kamen von Zeit zu Zeit einige ältere Menschen vorbei, die fast alle ein bisschen Deutsch konnten. Außer diesen Besuchern hatten wir noch das Vergnügen mit einer Menge Eidechsen 😊. Generell war die Zeit eigentlich recht meditativ, aber abends haben wir uns trotzdem immer sehr auf eine Dusche gefreut 😉.
herbststern am 17. September 17
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